Gletscher-Idylle und Bären-Alarm

Nach einer recht kühlen Nacht (mein Schlafsack hält irgendwie nicht so recht, was er verspricht) und einem üppigen Frühstück (Essen zählt zu meinen neuen Lieblingsbeschäftigungen, wie euch wahrscheinlich unschwer entgangen sein dürfte) starteten wir zum Mendenhall Glacier, wo wir einen kurzen Hike mitmachen wollten. Leider waren keine Ranger zugegen, die eine geführte Tour gemacht hätten, so entschlossen wir uns, allein loszuziehen. Allerdings demotivierte uns gleich zu Beginn ein Ranger mit dem freundlichen Hinweis, dass auf der von uns erkorenen Route grade erst eine Bärin mit ihren zwei Jungen gesichtet worden war.

Nach einigen zögerlichen Metern und dem Hin-und-Her-Überlegen, ob wir doch erst Bärenspray kaufen sollten, begegnete uns ein älteres Ehepaar aus Kanada, das uns anbot doch mit ihnen zu gehen. Die beiden hatten Bären-Erfahrung und in der Gruppe ist es doch sicherer. Gesagt, getan – und es wurde eine sehr schöne Tour, die beiden Rentner, echte Welltenbummler, gaben unterhaltsame Geschichten zum Besten und waren eine echte Bereicherung. Irgendwie kommt man in diesem Land wirklich mit jedem ins Gespräch, die Menschen sind viel offener, wenn nicht soviele davon herumlaufen.

Nachmittags beschlossen wir, Juneau eine zweite Chance zu geben. Vielleicht hatten sich all die Kreuzfahrer (zu denen übrigens auch unsere zwei Wegbeleiter vom Vormittag gehörten) mittlerweile verkrümelt. Zuerst besuchten wir das Alaska State Museum, wo es alles über die Kultur der Ureinwohner zu erfahren gab (viel zu viel Input für mich, und bis ich all die vielen Erklärungstexte gelesen hatte…). Danach stand ein Bummel nach Downtown auf dem Programm mit anschließenden Besuch in der Bibliothek, wo wir online gegen konnten und abschließendem Besuch bei – Na wer weiß es? Richtig: „Fred“ meinem neuen Freund.
Nach einem echt scheußlichen Dosen-Abendessen (Morgen in Skagway gehen wir zum ausgleich richtig schön Essen) habe ich unzählige Postkarten und meinen Eintrag für euch geschrieben und das Resultat: meine Finger sind vor lauter Kälte schon ganz klamm. Deshalb mache ich für heute Schluss und melde mich morgen aus Skagway wieder. Also, gut‘ Nacht …

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