Dalton Highway

Mit Lucky Lukes Lieblingsfeinden hat der Name dieser in jeder Hinsicht außergewöhnlichen Straße nichts zu tun. Benannt ist Alaskas nördlichster Highway nach dem Ingenieur James Dalton, der im Kalten Krieg an der Errichtung der „Distant Early Warning Line“ beteiligt war, einer arktischen Radarkette zur Überwachung sowjetischer Flugaktivitäten. Im Volksmund heißt der Highway auch Haul Road, also schlicht Transportstraße.

Karte

Wegbeschreibung

Daten

  • Nummerierung: Alaska Route 11
  • Start: Junction Elliott Highway/Dalton Highway nahe Livengood
  • Ende: Deadhorse
  • Länge: 667 Kilometer oder 414 Meilen
  • Fertigstellung: 1974
  • Wichtige Orte an der Strecke: Junction Elliott Highway/Dalton Highway nahe Livengood, Pumpstation No. 6 der Pipeline, Brücke über den Yukon River, Überqueren des Polarkreises bei Kilometer 186, Pumpstation No. 5 der Pipeline, Coldfoot am Koyukuk River, Wiseman an der Brookskette, Disaster Creek, Kontinentalwasserscheide am Atigun Pass, Pumpstation No. 4, 3 und 2 der Pipeline, Deadhorse, Prudhoe Bay

Geschichte

Sechs Jahre nachdem in der Prudhoe Bay das größte Erdölvorkommen der USA entdeckt worden war, wurde 1974 in nur fünf Monaten der Dalton Highway unter schwierigen – permafrostigen – Bedingungen gebaut, um Fairbanks mit den Ölquellen im hohen Norden zu verbinden und eine Wartungsstraße für die Pipeline zu installieren. Im Jahr zuvor hatte Nixon den Bau der Trans-Alaska-Pipeline genehmigt, die schließlich zwischen 1975 und 1977 durch Alaska getrieben wurde.

Bis heute dient der über weite Strecken parallel dazu verlaufende Highway vornehmlich dem Zweck, die Pipeline zu checken und die Versorgungs-Lkw der Ölförderunternehmen an ihren Bestimmungsort Deadhorse bzw. noch weiter an die Bohrcamps in der Prudhoe Bay zu bringen. Dennoch wurde die schier endlos nach Norden kletternde Straße im Laufe der Jahre Stück für Stück weiter für den Privatverkehr freigegeben. Seit 1991 ist es Reisenden, die das nördliche Ende der USA sehen wollen, erlaubt, mit dem Auto bis nach Deadhorse vorzustoßen. Viele der Abenteuertouristen sind sich jedoch nicht bewusst, welche Herausforderungen das Klima in diesen Breitengraden für die Fahrzeuge bereithält.

Auf Reisen

Wer sich den Dalton Highway vornehmen will, muss wissen, dass die meisten Autovermietungen nicht damit einverstanden sein werden. Man muss sich also unbedingt bei der Anmietung informieren, ob und unter welchen Bedingungen der Highway mit dem Mietwagen befahren werden darf. Generell ist die Strecke, vor allem jenseits der Brooks Range, nur für Geländewagen und Trucks geeignet. Auf jeden Fall aber nur für technisch einwandfreie und gut gewartete Fahrzeuge. Wer auf Nummer sicher gehen will und nicht auf jeden Dollar achten muss, sollte den Dalton Highway Express (http://www.daltonhighwayexpress.com/) in Erwägung ziehen und auf das Selbstfahren verzichten.

Jeder, der sich mit dem eigenen bzw. gemieteten Fahrzeug auf den langen Weg gen Norden machen möchte, muss sich darüber im Klaren sein, dass man sich hier in absoluter Wildnis bewegt. Zwischen Coldfoot und Deadhorse gibt es auf fast 400 Kilometern keine Versorgungsmöglichkeit! Zwar wird man immer wieder Lkw begegnen, doch auf die Hilfsbereitschaft der Fahrer sollte man nicht bauen. Die Trucker haben keine Zeit zu verlieren und zeigen in aller Regel für Touristen, die Risiken falsch einschätzen, wenig Verständnis.

Als oberste Regel gilt deshalb: Bereiten Sie sich für eine Fahrt auf dem Dalton Highway extrem gut vor. Je weiter Sie hochfahren wollen, desto wichtiger wird es, Ersatzteile für das Fahrzeug sowie genügend Proviant und warme Kleidung für Mann und Maus mitzunehmen. Fahren Sie bitte nur mit Licht, auch tagsüber.

Die Landschaft ist unberührt und verwandelt sich von Süden nach Norden in eine Tundra. Highlights der Strecke sind die Überquerung des eindrucksvollen und sagenumwobenen Yukon River, das Kreuzen des Polarkreises (dies ist in Nordamerika nur hier und am kanadischen Dempster Highway möglich) und das Überwinden des 1463 Meter hohen Atigun Passes der Brooks Range. So viel ist sicher: Eine Reise auf dem Dalton Highway vergisst man nicht.

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