Richardson Highway

Der Richardson ist Alaskas ältester Highway. Er verläuft zwischen Valdez am Prince William Sound und Fairbanks im Zentrum des Bundesstaates. Einen Großteil der Streckenführung hat die Straße dem Trail des Goldrauschs seit Ende des 19. Jahrhunderts zu verdanken. Die in den Siebzigerjahren des 20. Jahrhunderts gebaute Trans-Alaska Pipeline orientiert sich wiederum am Verlauf des Richardson Highway, so dass man auf der Fahrt zwischen Valdez und Fairbanks häufig einen Blick auf diese schier endlos lange silberne Öl-Transport-Schlange werfen kann.

Karte

Wegbeschreibung

Daten

  • Nummerierung: Alaska Route 4 (bis Delta Junction), Alaska Route 2 (Delta Junction bis Fairbanks)
  • Start: Valdez
  • Ende: Fairbanks
  • Länge: 562 Kilometer oder 368 Meilen
  • Bau: Als Trail zwischen Valdez und Eagle im Osten Alaskas bereits um 1900, komplette Asphaltierung des Highways jedoch erst 1957
  • Wichtige Orte an der Strecke: Valdez, Copper Center, Glennallen (Glenn Highway), Gulkana, Gakona Junction (Tok Cut-Off), Paxson (Denali Highway), Isabel Pass, Black Rapids Roadhouse, Fort Greely, Delta Junction (Alaska Highway), Big Delta und Rika’s Landing Roadhouse, Salcha, Eielson Air Force Base, North Pole, Fairbanks

Geschichte

Wer auf dem Richardson Highway unterwegs ist, sollte sich bewusst sein, dass er auf historischen Pfaden wandelt bzw. fährt. Wo man heute Pick-ups, dicke Lkw und Wohnmobile im zügigen Tempo vorbeirauschen sieht, hofften vor über 100 Jahren unzählige Goldsucher, die auf dem Valdez-Eagle-Trail Kälte und Hunger trotzten, auf das große Glück. Dieser Trail war vor dem Jahr 1900 von der U.S. Army erkundet worden – als eine über 600 Kilometer lange Route von Valdez zum Goldrausch-Mekka am Klondike River. 1902 kam dann schließlich noch Fairbanks ins Spiel, nachdem auch hier Gold gefunden worden war. Benannt ist der Richardson Highway übrigens nach Wilds P. Richardson, einem U.S. General, der 1910 den Ausbau des Trails zur Straße für Pferdewagen leitete. In den Zwanzigerjahren konnte die Strecke zwischen Valdez und Fairbanks endlich mit dem Auto befahren werden. Allerdings musste man damals noch dicke Kissen unter sein Gesäß schieben, um das Abenteuer einigermaßen unbeschadet zu überstehen. Von der weitreichenden Erweiterung des alaskanischen Verkehrswegenetzes während des Zweiten Weltkrieges profitierte schließlich auch der Richardson Highway. Allerdings sollte es noch bis zum Jahr 1957 dauern, bis er eine vollständige Asphaltierung erhielt.

Auf Reisen

Generell zeigt sich der Richardson Highway in einem guten Zustand, jedoch sollte man immer mit überraschenden Bodenwellen und Frostschäden im Asphalt rechnen. Von Valdez kommend, bewegt man sich im Tal des Lowe River durch den Keystone Canyon auf den Thompson Pass (845 Meter) zu, der Richardson-Reisenden den Weg durch die Chugach Mountains ganz nah vorbei am Worthington Glacier weist. Bis Gakona folgt man dem Lauf des Copper River, zwischen Glennallen und Gakona Junction sind Richardson und Glenn Highway vereint. Auf dem Richardson bleibend, wird man bald von den weißen Gipfeln der Alaska Range begrüßt. An ihren Ausläufern, auf dem Hogan Hill (807 Meter), bietet sich ein sagenhafter Ausblick auf drei gewaltige Gebirgszüge: Alaska Range, Wrangell Mountains und Chugach Mountains. Danach wird es landschaftlich sanfter, bis nach Delta Junction gibt es viel Wald zu sehen. Am Ende der Reise winkt Alaskas zweitgrößte Stadt Fairbanks, „The Golden Heart City“, mit ihren etwas über 50.000 Einwohnern.

Über Michael Grosch

Michael Grosch studierte Amerikanistik und Geografie in Erlangen. Auf seiner ersten Reise durch Alaska und den Yukon im Jahre 1995 und während eines Auslandssemesters an der University of Alaska Fairbanks im darauf folgenden Jahr wurde seine Leidenschaft für den nördlichsten US-Bundesstaat entfacht. Seither kehrt er immer wieder für längere Reisen in den hohen Norden Nordamerikas zurück.
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