Glenn Highway

Als der Glenn Highway noch klein war, nur etwa 70 km, hieß er einfach nur Palmer Road und führte von Anchorage nach… genau: Palmer. Von hier zweigt der heute erwachsene Glenn Highway ostwärts in Richtung Glennallen ab, von dort wiederum geht er nach kurzer Personalunion mit dem Richardson Highway nordostwärts in den Tok Cut-Off über. Zusammen bilden Glenn Highway und Tok Cut-Off die Alaska Route 1.

Karte

Wegbeschreibung

Daten

  • Nummerierung: Alaska Route 1 (wie Tok Cut-Off)
  • Start: Anchorage
  • Ende: Glennallen
  • Länge: 301 Kilometer oder 189 Meilen
  • Bau: Palmer Road in den 1930ern, Erweiterung nach Glennallen in den 40er-Jahren
  • Wichtige Orte an der Strecke: Anchorage, Fort Richardson, Eagle River, Chugiak, Eklutna, Palmer, Sutton, Chickaloon, Matanuska-Gletscher, Lake Louise, Glennallen

Geschichte

In den 1930er-Jahren verband die Palmer Road die Großstadt Anchorage mit dem landwirtschaftlich bedeutsamen Ort Palmer, etwa 70 km nördlich der alaskanischen Metropole gelegen. Als sich die ungeschützte Abgelegenheit des US-Territoriums Alaska während des Zweiten Weltkriegs zur bedrohlichen Situation gemausert hatte, starteten die Amerikaner ein groß angelegtes Programm zum Ausbau der Verkehrswege, die hauptsächlich als militärische Nachschubwege dienen sollten. In den Kriegsjahren entstand aus diesem Grund nicht nur der berühmte Alaska Highway, sondern eben auch die Highway-Verbindung zwischen Palmer und Glennallen. Mit der Fertigstellung dieser Strecke war Anchorage schließlich an das kontinentale Highway-System angebunden. Benannt ist der Glenn Highway übrigens nach Edwin Glenn, einem Captain der U.S. Army, der einst eine Expedition zu den Klondike Gold Fields leitete.

Auf Reisen

Von Anchorage kommend, fährt man auf den ersten 50 Kilometern den Knik Arm des Cook Inlet entlang in Richtung Palmer. Dann orientiert sich der Verlauf des Highways am Matanuska River, der auf 120 km in südwestlicher Richtung durch das Tal zwischen den Talkeetna und den Chugach Mountains fließt. Das Tal, zu dem auch der Susitna River gehört, ist die wahrscheinlich fruchtbarste Gegend Alaskas und eine der wenigen überhaupt, in denen Landwirtschaft betrieben werden kann. Achten Sie bei der Fahrt über den Highway deshalb nicht allein auf kreuzende Wildtiere, sondern auch auf kreuzende Agrarfahrzeuge.

Zwischen Anchorage und dem Eureka Summit (mit 1013 Metern höchster Punkt der Strecke) ist der Glenn Highway gerechtfertigterweise als National Scenic Byway ausgewiesen. Diese Bezeichnung erhalten Straßen in den USA, die von besonderen landschaftlichen Reizen begleitet werden. Dazu gehört im Falle des Glenn natürlich auch und vor allem der Matanuska-Gletscher an der Nordflanke der Chugach Mountains, der seine Zunge fast bis an den Highway rausstreckt. Sein Schmelzwasser begleitet Reisende in Richtung Anchorage übrigens von hier bis zum Cook Inlet – glücklicherweise nicht auf der Straße, sondern im Matanuska River.

Ein Hinweis zum Schluss: Trotz seiner durchgehenden Asphaltierung ist auf dem Glenn Highway etwas Vorsicht geboten. Er weist zum Teil starke Bodenwellen auf, und auch von Frostschäden bleibt der von Gletscherformationen umrahmte Highway nicht verschont. Insgesamt ist die Strecke jedoch gut und breit ausgebaut.

Über Michael Grosch

Michael Grosch studierte Amerikanistik und Geografie in Erlangen. Auf seiner ersten Reise durch Alaska und den Yukon im Jahre 1995 und während eines Auslandssemesters an der University of Alaska Fairbanks im darauf folgenden Jahr wurde seine Leidenschaft für den nördlichsten US-Bundesstaat entfacht. Seither kehrt er immer wieder für längere Reisen in den hohen Norden Nordamerikas zurück.
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